während der Öffnungszeiten im Rahmen der Ausstellung: Landshut im Nationalsozialismus März 2024 bis März 2025
Fatherlandscape_Flucht; Zeichnung/filmstill (59 cm x 42 cm) aus dem gezeichneten Kunstfilm Father_Land_Scape, 65 min
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Interview mit Abba Naor Süddeutsche Zeitung
während der Öffnungszeiten: täglich außer Samstag und Sonntag 10.00 bis 20.00 Uhr
Info Public History Munich (PHM) und
Info Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Bodenstudie; Objekt 2024, 75 cm x 25 cm x 35 cm, Seidenpapier, Leim, Aktenordner, Stahlgestell;
144 Quadratmeter Seidenpapier, abgeformt vom Granitboden des Kunstpavillon München, gefaltet und abgeheftet — zwölf mal zwölf Quadratmeter eines Nazi-Baus (Atelier) für einen der hochgefeierten bildenden Künstler des NS-Regimes 1933 bis 1945: Josef Thorak.
Josef Thorak wurde von Adolf Hitler 1944 in die „Gottbegnadeten-Liste“ und in eine Sonderliste der zwölf wichtigsten, unersetzlichen Künstler aufgenommen. Er hat zwischen 1937 und 1945 als Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste an allen “Großen Deutschen Kunstausstellungen im Haus der Deutschen Kunst” teilgenommen.
Im Rahmen der „Entnazifizierung“ 1948 von der Spruchkammer München als „nicht betroffen“ freigesprochen, ist Josef Thorak auch nach 1945 weiterhin als Künstler tätig geblieben und wurde noch Jahrzehnte später im nordrhein-westfälischen Schloss Nörvenich gefeiert (1985, „Museum Arno Breker“: Hommage an Thorak, und 2017, „Museum Europäischer Kunst“: Josef Thorak – ein Gigant der Kunst).
Die quadratmeterweise Untersuchung durch Abformung des Bodens, auf dem Thorak Großplastiken für die NS-Diktatur schuf und auf dem heute zeitgenössische Kunstausstellungen stattfinden, mündet in einer Archivierung in einem alten Leitz-Ordner: Die Bögen aus Seidenpapier mit dem Abdruck des Steins wurden sorgfältig gefaltet, gelocht und abgeheftet. Dieser Aktenordner mit scheinbar unbeschriebenen weißen Blättern kann schon rein wegen seines Ausmaßes nicht mehr geschlossen werden, er wird zum Objekt und zur ewig zu stellenden Frage nach dem Boden, auf dem wir leben und arbeiten.
Die nationalsozialistischen Bauten wurden oft mit Granit aus den Steinbrüchen angeschlossenen Konzentrationslagern (z.B. Flossenbürg und Mauthausen) bestückt. Dort wurden tausende Häftlinge zu Tode geschunden (“Vernichtung durch Arbeit”).
mit einer Einführung von Dr. Karl Murr, Historiker, Philosoph und Leiter des Museums
und mit einem anschließenden Gespräch mit Abba Naor (Zeitzeuge) und Schülern aus Augsburg
Elena Rachelis (musikalische Leitung), Elena Graf (Violine), Isabel von Bernstorff (Piano), Nicola Lolli (Violine), Guillaume Artus (Cello), Madeleine Przybyl (Bratsche)
mit einer Einführung von Max Lütgens, Historiker und Journalist
und einer Rede zur Kunst von Josch Pöllath, Germanist, Linguist und Lektor
about blur_über Unschärfe; Zeichnung 2020, 35 cm x 47 cm x 4,5 cm, Graphit auf Briefpapier
Begleitprogramm:
8.Mai 2024, Kinoptikum Landshut:
Kunstfilm Fatherlandscape mit anschließendem Gespräch mit den Autoren
und einer Einführung von Thomas Stangier, stellvertretetender Direktor des Landshutmuseums
19.Mai 2024, Kinoptikum Landshut: Sondervorstellung Kunstfilm Fatherlandscape
15. Mai 2024, Rochuskapelle: Open-Air Kunstfilm Für das Ende der Zeit mit anschließendem Gespräch
und einer Einführung von Annelies Huber und Esther Glück
8.Juni 2024: Finissage der Ausstellung
Portrait Schloss, Mischtechnik
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Father_Land_Scape_fin, Zeichnung/filmstill aus dem Kunstfilm Father_Land_Scape (59 min); Bleistift, Buntstift, Radiergummi, Papier; 59cm x 42cm
musikalische Aufnahme:
D. Shostakovich-Quartett Nr 8 Opus 110 in C minor / D. Shostakovich-Trio Nr 2 Opus 67 in E minor / M. Weinberg Klavier-Quintett Opus 16, 1. Satz
Elena Rachelis — Piano / Konzertkoordinatorin, Mitinitiatorin des Projekts
Elena Graf — Violine / 1. Konzertmeisterin der Stuttgarter Staatsoper
Emanuel Graf — Cello / Solocellist der Bayerischen Staatsoper
Madeleine Przybyl — Bratsche / Solobratschistin des Stuttgarter Staatsorchester
Nicola Lolli — 2. Violine / stellvertretender Konzertmeister der Stuttgarter Staatsoper
Kamera, Schnitt, Editing
Tom Gottschalk — Cinematografie, Kamera / Cooperations wie mit Roger Deakins: Der Vorleser (2008, Stephen Daldry), Frank Griebe: Das Parfüm (2006, Tom Tykwer), Judith Kaufmann: Elser (2015, Oliver Hirschbiegel).
Idee, Konzept, Zeichnung, Fotografie, Regie, Produktion
Esther Glück
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youtube-link zur Eröffnung der Ausstellung: